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Ein kleines Märchen aus dem Siebengebirge

Vor vielen hundert Jahren, als noch im Siebengebirge wilde Tiere hausten
und wenige Menschen wohnten, zog an einem heißen Augusttage ein
schweres Gewitter über den Rhein dem Gebirge zu. Düster und drohend
hingen die Wolken über der Wolkenburg; die Blitze zuckten, der Donner
grollte. Die Nonnen vom Nonnenstromberg, welche bei Gewitter,
einem alten Brauche gemäß, die Lampen vor den Heiligenbildern in der
Kapelle des Klosters anzünden wollten, hatten kein Öl mehr.
Sie schickten deshalb den Peter vom Petersberg, welcher dort oben mit
seiner Mutter wohnte, aber bei den Nonnen im Dienste stand, zum
Ölberg, um eine Kanne Öl zu holen. Peter begab sich sofort auf den
Weg, denn er war ein folgsamer guter Junge; auch den Tieren des
Waldes war er sehr zugetan und diese konnten ihn deshalb alle gut
leiden. Nur der Drache vom Drachenfels nicht. Dieser hatte es schon
längst auf den Peter abgesehen und sich unweit des Ölbergs in den Hinterhalt gelegt. Beim Herannahen des Gewitters hatten alle Tiere
schon ihre Wohnungen aufgesucht. Allein der Fuchs von der Fuchshardt
hatte sich von einem Streifzuge verspätet und kam an dem Drachen
vorbei, dem er gleich ansah, dass derselbe nichts Gutes im Schilde führe.
In der Nähe des Wasserfalls begegnete ihm noch der Peter, welcher
unbedingt an dem Drachen vorbeikommen musste. Der Fuchs warnte
ihn und bat, doch nicht weiter zu gehen, da ihm große Gefahr drohe und
sagte, er wolle sofort Hilfe holen. Eiligst lief er zum Hirsch vom
Hirschberg, und teilte ihm mit in welcher üblen Lage sich Peter befinde.
Der Hirsch fetzte gleich in mächtigen Sprüngen durch den Wald und
rief mit lauter Stimme den Löwen von der Löwenburg zu Hilfe, welcher
auch sofort bereit war. Der Schall der Stimme drang bis zum
Schallenberg, so das es die Gais vom Gaisberg auch hörte und sofort
gelaufen kam, um zu helfen. Alle versammelten sich nun bei Peter
und so zog man geschlossen dem Drachen entgegen. Als dieser die
große Übermacht kommen sah, wurde es ihm bange und er verkroch
sich schnell in sein Drachenloch (hier wurde er in späteren Jahren von Siegfried von der Siegfriedshöhe im Kampfe bezwungen und getötet).
Alle waren hoch erfreut über die glückliche Rettung Peters und man beschloss aus diesem Grunde, auf dem Breiberg ein großes Breiessen
zu veranstalten. Da sich das Gewitter inzwischen verzogen hatte, begab
man sich sofort ans Werk. Der Platz wurde geschmückt mit Rosen von
der Rosenau. Die Jungfrauen von der Jungfernhardt kochten den Brei
und bedienten die Gäste. Als sich alle satt gegessen hatten, wurde
zum Tanze aufgespielt. Die Musik hierzu machten: Der Kuckuck vom
Kuckuckstein, Der Frosch vom Froschberg und die Nachtigallen aus
dem Nachtigallental. Man amüsierte sich bis spät in die Nacht, dann
begaben sich alle nach Hause und legten sich schlafen. Und bald war
im Siebengebirge die altgewohnte Ruhe wieder eingekehrt.